Hannoveraner Nachkörung

Zucht

Aberkennung Körurteile.

Kopfnummer 2 dunkelbrauner Hengst von Danzador/Likoto xx
Im Rahmen der Nachkörung am 18.01.2022 wurden die gekörten Junghengste, wie auf den Hauptkörungen, einer Medikationskontrolle unterzogen. Dabei hat die Analyse der Blutprobe des Hengstes mit der Kopfnummer 2 von Danzador/Likoto xx einen positiven Befund auf den Wirkstoff Dexamethason hervorgebracht.

Die Information über die Befundung und die weitere Verfahrensweise wurde dem Besitzer Wilfried Struckmann, Lähden übermittelt. Zur Darstellung des Sachverhaltes legte dieser dem Hannoveraner Verband eine tierärztliche Bestätigung vor, dass der Hengst am 16.01.2022 mit Dexatat behandelt wurde. Diese Bescheinigung weist weiterhin aus, dass Herr Struckmann über die Karenzzeit des enthaltenen Wirkstoffs nicht korrekt informiert wurde.

Satzungsgemäß wird das Körurteil für den o.g. Hengst widerrufen. Eine erneute Vorstellung des Hengstes zur Körung ist nach einer dreimonatigen Frist möglich.

Kopfnummer 3 Escaneno von Escamillo/Veneno
Am 30. Januar 2022 veröffentlichte das westfälische Pferdestammbuch einen positiven Dopingbefund für Escaneno von Escamillo/Veneno anlässlich der westfälischen Hauptkörung vom 22.11.2021. Der Hannoveraner Verband hatte eine Vorabinformation über diesen Vorgang.

Der Besitzer Tobias Schult, Hünxe, hat Escaneno auch zur Nachkörung am 18.01.2022 in Verden angemeldet. Bei der Annahme der Anmeldung wurde die dreimonatige Sperrfrist für eine erneute Vorstellung nach einem positiven Dopingbefund nicht berücksichtigt.

Der Hengst wurde gekört und die Analyse der Blutprobe vom 18.01.2022 weist keine Befundung auf. Dennoch verliert das positive Körurteil dieses Hengstes satzungsgemäß aufgrund der o.g. nicht eingehaltenen Sperrfrist seine Gültigkeit. Dieses wurde mit den betroffenen Besamungsstationen von Tobias Schult und dem Klosterhof Medingen kommuniziert. Eine erneute Vorstellung des Hengstes, nach Ablauf der dreimonatigen Sperrfrist, ist vorgesehen.

Körsaison 2021/2022
Damit wurden in der aktuellen Körsaison 2021/2022 in Deutschland nunmehr vier Hengste positiv auf dopingrelevante Substanzen getestet. Unabhängig davon was in den Einzelfällen zu diesen Befunden geführt hat, ist allein die Anzahl besorgniserregend und vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um den Zeitpunkt der Körung als äußerst kritisch einzustufen. Der Hannoveraner Verband setzt sich für einen Körzeitpunkt zweieinhalbjährig im Herbst ein. Die positiven Dopingbefunde dieses Jahres stehen einer Argumentation für eine solche Körung allerdings entgegen.  

Der Hannoveraner Verband hat sich weiterhin in der Vergangenheit stets eindeutig gegen Doping positioniert und bereits verschiedene Analyseverfahren (Haare, Blut) eingesetzt. Erst im vergangenen Jahr haben Zuchtausschuss und Präsidium des Verbandes mit einem einstimmigen Beschluss die Nulllösung auf allen züchterischen Veranstaltungen bestätigt. Darüber hinaus werden wir uns für die Erarbeitung eines verbandsübergreifenden Sanktionssystems bei positiven Dopingbefunden einsetzen.