Durch ein gewohnt großes Programm führte der Aufsichtsratsvorsitzende Henning Schmidt am Montagnachmittag, den 24. April in der Niedersachsenhalle in Verden, nachdem in den vorangegangenen Wochen die Bezirksversammlungen genutzt wurden, um vorbereitend Vorschläge für strategische Anpassungen zu diskutieren.
Der Hannoveraner Verband stellt sich für die aktuellen und zukünftigen Erwartungen der verschiedenen Züchterausrichtungen auf und setzt auch auf eine intensivere Betreuung der Neumitglieder. So werden die Zuchtveranstaltungen und das Zuchtprogramm offener gestaltet, es gibt mehr individuelle Möglichkeiten für die Züchter.
Bei allen Liberalitätsgedanken soll die Marke Hannoveraner nicht abflachen und so soll weiterhin die Selektion nicht außen vorgelassen werden - dies aber ohne züchterische Vorstellungen auszuschließen. Erreichen möchte der Hannoveraner Verband dies durch ein breiteres Angebot an Informationen über die Pferde, z.B. über Hengste mit einem positiven Kör- oder Anerkennungsurteil. Die Delegierten folgten den Vorschlägen des Zuchtausschusses in allen Punkten mit großer Zustimmung.
Zur Überarbeitung der Verbandsausrichtung zählte auch die Abstimmung über die Öffnung der Hauptkörung für Hengste anderer Populationen als Hannoveraner und Rheinländer. Das Für und Wider dieser bisher internen Zuchtveranstaltung zeugte vom Verantwortungsgefühl der Delegierten und von der Herzensangelegenheit dieser Veranstaltung für die Verbandsmitglieder. Im November (Dressur) und Dezember (Springen) 2023 ist es nun so weit, die Hannoveraner Körung und der Hengstmarkt werden für andere Reitpferdepopulationen zugänglich. Letztlich können sich die Verantwortlichen auch in dieser Frage auf eine mehr als deutliche Unterstützung der Delegierten berufen.
Den Abstimmungen ging eine positive, intensive Diskussion voraus, in deren Vorfeld der Präsident Dr. Hinni Lührs-Behnke, der Zuchtleiter Ulrich Hahne und der Geschäftsführer Wilken Treu zurückliegende und geplante Projekte darstellten. Dazu gehörte auch der Beitritt des Hannoveraner Verbandes zur IAFH (International Association for Future Horse Breeding). In 2022 erwarb der Hannoveraner Verband einen Gesellschafteranteil, um zusammen mit weiteren Zuchtverbänden im Bereich Forschung und Entwicklung zu arbeiten. Insbesondere der Zuchtzielbereich Gesundheit soll hiervon profitieren. Die bewusste Investition hatte erheblichen Einfluss auf das zurückliegende Jahresergebnis, das zudem durch reduzierte Gebühreneinnahmen aus der Vermarktung gekennzeichnet war und einen sechsstelligen Jahresfehlbetrag für 2022 auswies. Gepaart mit einer kostenorientierten Jahresplanung 2023 folgten die Delegierten dem Finanzplan und stimmten für die Entlastung von Aufsichtsrat, Präsidium und Geschäftsführung.
In den Regionen ist der Hannoveraner Verband mit über 80 Pferdezuchtvereinen vertreten, dort findet die Basisarbeit statt. Traditionell werden langjährige Ehrenamtler aus den PZVs auf der Delegiertenversammlung für ihr Engagement geehrt. Auch dieses Jahr zollten die 115 anwesenden Delegierten ihren Kollegen mit langem Applaus ihren Respekt. Weiterhin ehrenamtlich engagiert werden Hergen Forkert und Matthias Grupe sein, die in ihren Ämtern als Präsidiumsmitglied Springen bzw. Aufsichtsratsmitglied bestätigt wurden.