Hannovers Vielseitigkeitspferde sind erfolgreich und begehrt. Die Ausbildung der jungen Pferde und der Weg in den Sport dauern jedoch länger als in der Dressur oder im Springen. Um den optimalen Karrierestart junger „Buschpferde“ zu unterstützen, hat der Hannoveraner Verband ein Scouting-System für talentierte Hannoveraner und Rheinländer ins Leben gerufen.
Auch wenn die Ausbildung zum Vielseitigkeitspferd bis zu den ersten sportlichen Einsätzen länger dauert, beginnt diese schon früh und vielseitig. Daher ist es wichtig, Talente rechtzeitig zu erkennen, um ihnen einen optimalen Karrierestart zu ermöglichen. Um das gewährleisten zu können und unter den vielen talentierten Hannoveranern die potentiellen Aspiranten für den gehobenen Vielseitigkeitssport herauszufinden, hat der Zuchtausschuss Vielseitigkeit ein Scouting-System entwickelt, das zum Jahreswechsel an den Start gehen soll.
Züchter, die grundsätzlich die Vielseitigkeitseignung eines Pferdes überprüfen lassen möchten, können diese für einen gemeinsamen Sichtungstermin des Hannoveraner Verbandes mit Andreas Dibowski am Samstag, 6. Januar, in Döhle anmelden. Die Anmeldungen sind zu richten an den Hannoveraner Verband, Antonia Heise, E-Mail: aheise(ät)hannoveraner.com. Die bei diesem Termin ausgewählten Pferde werden dann über einen Zeitraum von drei Monaten von renommierten Ausbildern gefördert, bevor gemeinsam mit dem Züchter über den zukünftigen Werdegang entschieden wird.
Die Pferde
Es können Hannoveraner und Rheinländer der Jahrgänge 2018, 2019 und 2020 für dieses Projekt angemeldet werden. Die Pferde müssen bereits angeritten und mit dem Freispringen vertraut sowie röntgenologisch und klinisch den Auktionsanforderungen entsprechend untersucht sein. Hinsichtlich des Typs und des Pedigrees soll ein gewisser Vollblutanteil sichtbar sein. Die Grundqualität der Pferde soll so sein, dass eine Teilnahme am Bundeschampionat vorstellbar ist.
Die Förderphase
Mit der Auswahl der Pferde für das Förderprojekt wird eine Status-Quo-Erhebung des aktuellen Ausbildungsstandes und der qualitativen Einschätzung vorgenommen. Diese beinhaltet unter anderem auch eine Einschätzung des Interieurs und des Exterieurs. Nach einem Monat wird ein Zwischenprotokoll mit ersten Eindrücken der Trainingsentwicklung erstellt und am Ende der drei Monate ein Abschlussprotokoll, das Auskunft über den erbrachten Ausbildungsfortschritt und eine Einschätzung zum Talent für die Vielseitigkeit gibt. Gemeinsam mit dem jeweiligen Ausbilder und Iris Schless vom Zuchtausschuss kann dann über das weitere Vorgehen beraten werden.
Die Förderung
Der Hannoveraner Verband unterstützt dieses Förderprogramm nicht nur personell und durch die Bindung von renommierten Ausbildern, sondern auch finanziell. Die Berittkosten für die dreimonatige Ausbildungs- und Scoutingphase werden vom Hannoveraner Verband übernommen. Die Kosten für die Boxenmiete, die Fütterung und die Nebenkosten (Schmied, Tierarzt, etc.) der Pferde sind vom Züchter zu tragen. Im Fall eines erfolgreichen Verkaufs müssen die vom Hannoveraner Verband finanzierten Ausbildungskosten zurückgezahlt werden.
Ziel ist der Verkauf
Mit dem Scouting-Projekt für Hannoveraner Vielseitigkeitspferde sollen junge Pferde frühzeitig für diese Disziplin entdeckt und auf den richtigen Weg gebracht werden. Zum wirklichen Erfolg führt es dann, wenn diese Pferde an einen Reiter verkauft werden können, der auf das bis dahin geleistete aufbauend das Pferd in den Sport führt. In diesem Falle wären der Ausbilder und der Verband in einem vertretbaren Maß am Verkauf beteiligt.